Meran
1869 -
Meran
1940
Leo Putz siedelt gegen den Willen des Vaters bereits mit 16 Jahren nach München über, um bei seinem Stiefbruder Robert Poetzelberger ersten Zeichenunterricht zu nehmen. Der künstlerischen Ausbildung an der Münchner Akademie folgt von 1891 bis 1892 der besuch der Pariser Akademie Julian bei den Professoren Adolphe Bouguereau und Benjamin Constant.
Leo Putz besucht nach der Rückkehr aus Paris die Atelierklasse des Genremalers Paul Höcker. Die Münchner Sezession, die im Jahr 1892 gegründet wird, prägt Leo Putz sehr. Jedes Jahr nimmt Putz an deren Ausstellungen teil.
1899 entsteht aus der Atelierklasse Höckers die Künstlergruppe "Scholle", zu deren Gründungsmitgliedern Leo Putz gehört. Eine neue temperamentvolle Malweise, die den Einfluss Wilhelm Trübners erkennen lässt, wird dem vorherrschenden Akademiestil und Historismus der damaligen Zeit entgegengesetzt.
Zum zentralen Thema des künstlerischen Schaffens wird der Mensch, vornehmlich die Frau. Ein schönes Beispiel hierfür geben die sogenannten "Hartmannsberger-Bilder", die in den Aktstudien badender Mädchen den Zauber und das Licht der Plein-air-Malerei einfangen.
Mit seiner Familie zieht Leo Putz 1923 nach Gauting in Bayern und wird bereits zwei Jahre später Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Seine erste Fernreise nach São Paulo tritt der Künstler 1929 an.
Leo Putz verbringt die kommenden Jahre mit seiner Familie in Südamerika, unternimmt ausgedehnte Reisen nach Buenos Aires und nach Bahia in den Urwald. Mit einer außerordentlichen Professur an der Escola Nacionala de Bellas Artes in Rio wird die Arbeit von Leo Putz geehrt.
Die Jahre in Südamerika geben Putz' Malerei neue Impulse, die Motive zeigen nun südländische Landschaften und Menschen. Seine Farbpalette erweitert sich um kräftige und farbenfrohe Töne.
Der Maler kehrt 1933 mit seiner Familie wieder nach Gauting zurück. Zwar wird sein Werk mit einer großen Ausstellung vom Künstlerverein München geehrt, trotzdem sieht Leo Putz sich 1936 gezwungen, vor den Nationalsozialisten in seine Geburtsstadt Meran zu fliehen.
1937 erhält Putz Berufsverbot und bereits 1938 bewirkt die NSDAP die Auflösung der Sezession und sämtlicher Münchener Künstlergruppen.
Im Meraner Exil stirbt Leo Putz am 21. Juli 1940. Seine Beerdigung findet auf dem Gautinger Friedhof statt.
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